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Integrative Lerntherapie

Lernstörungen werden von den internationalen Klassifikationssystemen (ICD, DSM) als umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten definiert.

Sie treten häufig in Kombination auf, sowie in Verbindung mit weiteren Störungen wie z.B. Aufmerksamkeitsstörungen (AD(H)S). Lernstörungen bestehen von früher Kindheit an, erkennbar werden sie zumeist erst mit Schulbeginn. Es sind andauernde Störungen, teilweise mit Krankheitswert. Sie erfordern eine fachkundige und individualisierte Diagnostik und Therapie, welche in einer integrativen Lerntherapie geleistet werden.

Die integrative Lerntherapie fasst psychotherapeutische und fachdidaktische Komponenten zu lerntherapeutischen Interventionen zusammen. In ihr sind wissenschaftliche Erkenntnisse aus Pädagogik, Psychologie und Medizin, aus der Linguistik, der Mathematik und den Fachdidaktiken Deutsch und Mathematik integriert. Die integrative Lerntherapie ermöglicht den Aufbau der Schlüsselkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen sowie die Wiederherstellung der seelischen Gesundheit und die Sicherstellung einer angemessenen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Das Wirkungsgefüge des Lernens

Wirkungsgefüge

Die Lerntherapie ist ein Prozess von einer negativen zu einer positiven Lernstruktur. Aufgrund von vielen Misserfolgserlebnissen verlieren Schüler das Vertrauen in sich, Lesen, Schreiben bzw. Rechnen jemals zu erlernen. Ihr innerer Dialog ist geprägt von Selbstzweifeln, die ihren gesamten Lern- und Entwicklungsprozess prägen. Bei Lernschwierigkeiten entstehen durch Leistungserwartung, Versagen, Misserfolg und Misserfolgserwartung eine Dynamik aus drei sich negativ verstärkenden Kreisläufen bzw. Dialogen, die Dieter Betz und Helga Breuninger schon 1982 als „Teufelskreis Lernstörung“ beschrieben haben.

Das Ziel in der integrativen Lerntherapie ist zum Einen den Ist- Stand zu bestimmen und daraus die lerntherapeutischen Interventionen abzuleiten, zu begründen und zu dokumentieren. Um zum Anderen die Negativspirale zu unterbrechen und ein positives Wirkungsgefüge zu initiieren. Dem Kind werden Handwerkszeug/Arbeitstechniken vermittelt, um Vermeidung, Ängste, Blockierungen, Fehlverhalten, Konflikte, unrealistische Selbsteinschätzungen und falsche Selbstverbalisierung aufzudecken und sie neu zu definieren.

Eine Rehabilitation wird insbesondere durch das unmittelbare soziale Umfeld Familie, Schule und die Arbeit mit dem Kind erarbeitet.

Mehr Informationen für Eltern: Fachverband für integrative Lerntherapie e.V. (FiL)