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Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörung (ADHS/ADS)

Was ist ADHS? Wie erkennt man sie?

Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die sich durch bestimmte Verhaltensmuster auszeichnet. Charakteristisch für diese Störung ist ein früher Beginn, oft schon im Vorschulalter, sowie eine Kombination aus überaktivem und wenig moduliertem Verhalten, deutlicher Unaufmerksamkeit und mangelnder Ausdauer bei Aufgabenstellungen.

Merkmale der ADHS

  • Überaktives Verhalten: Kinder mit ADHS zeigen häufig motorische Unruhe, sind ständig in Bewegung und haben Schwierigkeiten, still zu sitzen.
  • Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, besonders bei längeren oder monotonen Aufgaben.
  • Mangel an Ausdauer: Aufgaben werden oft nicht beendet, da das Interesse schnell verloren geht und häufig von einer Aktivität zur nächsten gewechselt wird.
  • Impulsivität: Unüberlegte Handlungen, Schwierigkeiten, auf die eigene Reaktion zu warten und häufiges Unterbrechen anderer.
  • Situationsunabhängige Verhaltenscharakteristika: Die Symptome treten in verschiedenen Kontexten auf, z.B. in der Schule, zu Hause oder in sozialen Situationen.
  • Zeitstabile Verhaltenscharakteristika: Die Symptome bleiben über einen längeren Zeitraum konstant und zeigen keine signifikante Verbesserung ohne gezielte Intervention.

Diese Verhaltensmerkmale sind nicht nur vorübergehend, sondern situationsunabhängig und zeitstabil, was bedeutet, dass sie in unterschiedlichen Umgebungen (z.B. Schule, Zuhause) und über längere Zeiträume hinweg beobachtet werden können. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine umfassende Anamnese, Verhaltensbeobachtungen und standardisierte Tests. Eine frühzeitige Erkennung und gezielte Förderung sind entscheidend, um die betroffenen Kinder optimal zu unterstützen und ihre Entwicklung positiv zu beeinflussen.

 Die ICD-11 beschreibt die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) folgendermaßen:

  • Aufgaben werden vorzeitig abgebrochen und Tätigkeiten nicht beendet.
  • Häufig wird von einer Aktivität zur anderen gewechselt.
  • Das Interesse an einer Aufgabe geht schnell verloren.
  • Das Kind lässt sich leicht von neuen Aufgaben ablenken.
  • Es zeigt in Situationen, in denen Ruhe verlangt wird, exzessive Ruhelosigkeit.
  • In ausgeprägter Form sind Redseligkeit, Lärmen sowie Wackeln und Zappeln zu beobachten.

Diese Symptome treten bei den meisten Kindern bereits im Vorschulalter auf. Säuglinge können beispielsweise Regulationsstörungen zeigen oder als Kleinkinder ein hohes Aktivitätsniveau haben. Mit dem Schuleintritt kommt es bei vielen Kindern zu einer Zunahme der Symptomatik, da die Anforderungen an Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und motorische Ruhe erheblich steigen.

Iftp Therapie bei Aufmerksamkeitsproblemen

Ziel des Trainings im IFTP

Das Training im Institut für therapeutische Pädagogik (IFTP) verfolgt das Ziel, Kindern und Jugendlichen essentielle Fähigkeiten zu vermitteln und deren Anwendung im Alltag zu unterstützen. Die Schwerpunkte des Trainings umfassen:

  • Aneignung von Basisfertigkeiten: Präzises Hinschauen und Hinhören.
  • Erlernen kontrollierter Reaktionen: Förderung der Selbstregulation und bewussten Reaktionsfähigkeit.
  • Verbesserung des Problemlöseverhaltens: Entwicklung und Transfer von Problemlösungsstrategien auf schulische und alltägliche Anforderungen.
  • Aneignung von Arbeitsstrategien und Lerntechniken: Vermittlung effizienter Lernmethoden und Arbeitsstrategien.
  • Digitale Lernkompetenzen: Förderung des kompetenten Umgangs mit digitalen Medien und Tools.
  • Emotionale Intelligenz: Entwicklung der Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, zu verstehen und angemessen zu reagieren.
  • Achtsamkeit und Stressbewältigung: Integration von Achtsamkeitsübungen und Techniken zur Stressreduktion.
  • Individuelle Lernziele: Anpassung der Trainingsziele an die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Kindes.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Kooperation mit Fachkräften aus verschiedenen Disziplinen zur umfassenden Unterstützung der Kinder.

Die Arbeit des IFTP schließt die aktive Einbeziehung von Eltern und Familien ein. Ziel ist es, nachhaltige Veränderungen im alltäglichen Umgang und Handeln zu erzielen, um eine langfristige positive Entwicklung zu fördern. Dies basiert auf einem systemischen Ansatz, der die Bedeutung des sozialen Umfelds und der schulischen Integration berücksichtigt. Durch regelmäßige Überprüfung der Lernfortschritte und Rückmeldungen wird die Wirksamkeit des Trainings kontinuierlich evaluiert und optimiert.

Erfahren Sie mehr über Attentioner.